……das Meer.
Grollend rollen die Wellen gegen den Strand, schlagen an die Felsen. Fliegen förmlich dahin. Rollen sich hoch auf, verändern sich farblich von dunklem blau in helles, fast durchsichtiges türkisgrün. Gekrönt von weissen Kämmen, vom Wind zergeht und zurück gepustet. Wie Nebel liegt die Gischt über dem Wasser.
Das ruht sich immer mal aus, lässt die Wellen flacher anrollen, um sich dann wieder hoch aufzubäumen. Eindrucksvoll, atemberaubend. Stundenlang könnte man dabei zusehen. Ganz entspannt, hier von Land aus. Wären wir jetzt auf dem Wasser, würden vielleicht irgendwo da draussen vor Anker liegen – da wäre nix mit entspannt sein. Aber wir stehen ja hier. Können vor dem hoch auf den Strand laufenden Wasser zurück weichen. Da ist immer noch ein Streifen Sicherheit und sei es hinterm Bahndamm.
Wir spazieren die Promenade entlang, steigen zur Ermita auf, die wir das letzte Mal haben links liegen lassen. Die Tür ist verschlossen, ein Tor neben der kleinen Kirche verkündet von Privatbesitz, kein Zugang, alles verrammelt und verriegelt, unbewohnt, leblos. Wie 95% aller Häuser hier. Die Ferienhäuser und -villen ziehen sich den häng hinauf. Leere Pools, verschlossene Fensterläden – hier wohnt grad niemand. Was für eine Verschwendung. In Deutschland klagen wir über Wohnungsnot. Man könnte doch allen Rentnern eine der hier die meiste Zeit des Jahres leerstehende Wohnung anbieten, das würde Platz schaffen in good old Germany. Und die Rentner wären glücklich, in wärmeren Gefilden, mit Blick aufs Meer Ihren Lebensabend verbringen zu können. Denn hier ein Haus kaufen – dafür müssten wir wohl in D mehr als ein Haus besitzen und verkaufen, um uns ein Domizil in dieser Lage leisten zu können. Dafür brauchen wir erst gar keinen Blick auf die Angebote der Immobilienmakler zu werfen (haben wir schon hinreichend getan).
Vielleicht doch mal Lotto spielen? Und ganz viel positive Gewinn-Gedanken ans Universum schicken?? Wenn’s mit einem Parkplatz klappt, vielleicht klappt es ja auch mit der Million Euronen auf dem Konto?
Aber wir sind ganz zufrieden mit unserer rollenden Ferienvilla. Nicht immer mit Blick aufs Meer. Aber dafür können wir weiter ziehen, wenn die Nachbarn blöd sind oder das Wetter fad oder sonstwas ist.









