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Erste Schritte

Die 5 W

Die 5 W – Wer oder auch WIR – Was – Wohin – Warum – Wie lange

Wer oder auch Wir

Werner – von 2005 bis heute Skipper der stolzen SY na ja – geboren 1953 im schönen Sauerland – jetzt Navigator der Rosinante, Vater von 5 wohlgeratenen Kindern und stolzer Opa von mehreren Enkelkindern. 

Elke – seit 2005 Bordfrau für alles und nix und Steuerfrau auf der stolzen SY na ja – geb. 1962 im noch schöneren Rheingau – jetzt Steuerfrau der Rosinante, unserem rolling Home. Als Einzelkind hab ich auch nur einmalig für Nachwuchs gesorgt und blicke aber dafür vielfach stolz auf meinen Sohn, die Schwiegertochter und ein entzückendes Enkelkind.

2003 lernen wir uns kennen, klassich, übers Internet. Beide mit familiärer Vergangenheit, führen wir zwei Jahre eine Wochenendbeziehung. In dieser Zeit wird auch unsere „na ja“ auf einer kleinen Werft am Elisabethfehn-Kanal vom Regatta- zum Fahrtenschiff ausgebaut. Träume von einem Leben auf dem Wasser, an Bord, segelnd reisen, nehmen in unseren Köpfen viel Raum ein. 2005 hat die Wochenend Pendelei ein Ende: ich lasse vieles hinter mir und ziehe zu meinem Skipper in den Norden. Kein einfacher Schritt für mich und die Menschen, die ich zurück gelassen habe.

Unser gemeinsamer, eigener Heimathafen liegt seit 2008 in Niedersachsen, in der Nähe von Verden. In einem kleinen Ort, der aber alle Annehmlichkeiten bietet, steht unser hübsch-hässliches „De-light-Haus“, das für uns wie ein Leuchtturm, Anlaufstelle während unserer Reise(n), Ankerplatz und Wohlfühlort ist. 

2010 überstehen wir gemeinsam eine Krebserkrankung Werners, 2011 folgen Herzinfarkte und entsprechende Operationen. Alles bestärkt uns nur in unserem Entschluss, die Leinen zu lösen, die Segel zu setzen und das Land- gegen das Bordleben einzutauschen. Wir verlassen unseren Heimathafen Bremerhaven im Juni 2012. Mit vielen guten Wünschen im Kielwasser aber auch ungläubigen Blicken und Worten wie „ihr seid verrückt“ lösen wir ein letztes Mal die Leinen im Lock Bremerhaven. 

Getreu unserem Motto „Die Leinen loesen – Segel setzen – Auf Entdeckung gehen – Den Horizont erweitern – Der Ferne begegnen – neue Freunde finden ….. und Abenteuer erleben“. 

Wechseljahre sind es in vielfacher Hinsicht. Wechsel vom Land- zum Bordleben, Wechsel der Häfen (auch Wohnmobilstellplätze werden ja gerne als „Hafen“ bezeichnet) und Länder, Wechsel von Lebensgewohnheiten. Wechseljahre aber auch für mich als Frau im ursprünglichen Sinne des Wortes. Der Wechsel vom Mutter- zum Oma-Status inclusive. Wechseljahre mit Wellengang und Salzwasser auf den Brillengläsern. Wir bereuen es nicht, uns gegen alle Unkenrufe für dieses wechselvolle Leben entschieden zu haben, träumen von einer Weltumsegelung. Immer vorausgesetzt, das die Gesundheit und das Wohl unseres Segelbootes mitspielen. 

So segeln wir entlang Europas Küste bis ins Mittelmeer. Gehen dann über Madeira und Porto Santo zu den Kanarischen Inseln und den Kap Verden. Dann wird der Atlantik richtig gequert, der Äquator gekreuzt und wir erreichen Brasilien. Salvador do Bahia, Joa Pessoa bzw. Jacare sind hier die Ziele. Es folgen Französisch Guyana, Suriname und verschiedene Karibikinseln. Von Martinique zeigt der Bug nach Curacao, dann folgen Aruba und eine ganz besondere Zeit auf Jamaica. Hier verbringen wir Weihnachten und feiern Silvester. Treffen eine liebe Freundin und ehemalige Arbeitskollegin, die in Kingston ihre neue Heimat und einen Ehemann gefunden hat. So oft haben wir davon gesprochen: „wenn ihr mit dem Boot unterwegs seid, müsst ihr uns besuchen“. Und ich habe immer abgewunken. Wer weiss, wann das der Fall sein wird, so viele Seemeilen liegen zwischen Bremerhaven und Jamaica. Zum Jahresende 2015 ist es dann doch wahr geworden und wir trinken im Haus der Freundin einen Rheingaues Wein – was auch sonst!!! Kuba, Grand Cayman, Kolumbien (Cartagena de Indias) folgen. Die nächsten Ziele wären San Blas Inseln und Panama. Der Panama Kanal ist zum Greifen nahe.

Zwei Schlaganfälle  Ende 2016 in Cartagena de Indias, Kolumbien und ein Jahr Auszeit mit Reha in Deutschland bescheren uns die Erkenntnis: für das Bordleben stehen uns nur noch 3 gesunde Hände zur Verfügung, die Sicherheit des Skippers ist an Bord nicht mehr gewährleistet und die Steuerfrau eignet sich nicht so ganz zur Einhand- sprich Zweihandseglerin. Was auch daran liegt, das unser bisheriges sailing home „na ja“ mit 50′ schon etwas anspruchsvoller ist.

Also Umstieg aufs Wohnmobil. Ein Motor- oder Hausboot war zwischendurch ebenfalls in der Diskussion, hätte durchaus seinen Reiz. Aber dann sind wir wieder auf dem Wasser unterwegs. Wollten wir ja ursprünglich auch oder doch nicht? Wir stellen fest: der Focus liegt bei uns auf dem Reisen, wir sind nicht DIE passionierten Segler. Da erscheint uns ein rolling Home auf Reifen als beste Option. Die testen wir jetzt mal. Und sind uns jetzt schon sicher:  mit Wehmut und Seufzern, mit vielen „weisst Du noch“, werden wir unsere Stellplätze mit Blick aufs Wasser, auf Boote, an Häfen und Marinas wählen. Seine Faszination, seine Anziehungskraft wird dieses Element noch lange nicht verlieren.

Ihr wollt mehr über unsere Zeit an Bord der naja erfahren? Dann gibt es unter dem nachstehenden Link reichlich Lesestoff. 

http://www.sy-naja.de

Wohnmobile sind ein klein wenig wie Schiffe: mobil, beweglich, ein Zuhause unterwegs. Die meisten tragen einen Namen, der wie auch immer zustande kommt. Mehr zu diesem Thema, explizit wie unser Schiff zu seinem Namen kam, kann man auf der oben bereits genannten Website der SY na ja erfahren. 

Rosinante ist ein Fiat Ducato 2,5 Liter TD mit einem Dethleffs Globetrotter Aufbau. Baujahr 1998, mit satten 116 PS unter der Motorhaube. Oldie but goldie. Hat so ihre Macken aber da sie schon über 190.000 Kilometer auf der Tachouhr hat, trauen wir ihr auch noch einige 1000 mehr zu. Und glauben fest daran, das geliebte „alte Klepper“ treu und zuverlässig sind. Gesegnet mit einem bequemen Doppelbett, Dusche, Sitzecke und einer Miniküche (gemessen an dem, was unsere naja uns in dem Punkt zu bieten hatte) lässt es sich recht komfortabel reisen. Denken wir. Und klar ist immer Luft nach oben. Gefunden haben wir sie in der Nähe von Gifhorn. Nach wirklich langem Suchen, Zaudern und nicht-entscheiden-können, nach vielen Besichtigungsterminen, Frust-Phasen (zu teuer, zu ungepflegt, gar nicht erst hinfahren können weil das Objekt der Begierde kurzfristig anderweitig verkauft wurde, zu dies, zu jenes und überhaupt). Wir stellen fest: wir sind nicht so die entscheidungsfreudigsten Wesen. Ein Wunder, das wir uns überhaupt irgendwann zum Kauf entscheiden können.

„Und wieso ausgerechnet Rosinante?“ – dieser Frage müssen wir uns jetzt stellen, die Erklärung ist einfach:  Rosinante ist ein selbstironischer Name, eine Assoziation, die ich beim Erwerb unseres Wohnmobils ziemlich schnell hatte.  Ein alter „Klepper“, nicht mehr ganz so flott unterwegs und doch unverwüstlich, trägt er seinen Herrn, den Don Quichot alias Werner, durch die Lande. An dessen Seite der unverwüstliche Sancho Pansa, in unserem Fall vertreten durch Elke. Auf einem Esel, der wird bei uns ersetzt durch die Gazelle, unser Fahrrad. Wie der stolze Don und sein treuer Gefährte trotzen wir den Widrigkeiten des Lebens – sprich diversen Krankheiten des Skippers – und reisen durch Europa. Das ist zumindest der Plan. Vorerst sind wir allerdings damit beschäftigt, unsere Basis in Niedersachsen auszubauen und einzurichten. Rosinante dient uns derweil als Wohnung und wir üben schon mal das Leben im Wohnmobil. Trockencamping sozusagen. Was auch ganz gut ist, entdecken wir doch die ein oder andere kleine Unzulänglichkeit, gewöhnen uns an die etwas reduzierte Lebensraumfläche. Und an die unsägliche Gewichtslimitierung! Mit 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht liegen wir jetzt doch deutlich unter dem Volumen unserer braven „na ja“ :-).

Was – oder der Plan 

Reisen. Durch Europa. Nord- und Süd. Wie wir grade Lust haben, wie das Wetter ist. Holland, Belgien, Frankreich – die Bretagne! – einmal den Bogen um die Biskaya ausfahren, Santander, Bilbao, A Coruna noch einmal sehen, Galizien intensiver erleben, Portugals wundervolle Strände ausführlich entdecken und nicht im Schnellverfahren. Porto, Lissabon, die wundervollen portugiesischen Flüsse entlang fahren, das Douro-Tal entdecken. Spanien, Gibralatar. noch einmal die Wolken um den Gipfel des Rocks deuten, lieb gewonnene Menschen in Almerimar besuchen, weiter die spanische Küste fahren, neue Orte besuchen und in Südfrankreich landen. Weiter nach Italien und …… open end, Grenzen gibt es nur in unseren Köpfen und unseren Herzen. Es zieht uns ja auch nach Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Polen, Litauen und last but not least haben Deutschland, Österreich und die Schweiz uns noch so einiges zu bieten. Landschaftlich und vor allem menschlich!!! Klingt das nach einem Plan? Irgendwie schon. Finden wir. 

Wohin 

Europa. An neue Orte und solche, die wir schon kennen. Wo wir aber viel zu kurz waren. Sehnsuchtsorte, die wir unbedingt wieder sehen wollen. Orte, an denen Menschen leben, die uns wichtig sind, ans Herz gewachsen sind. Denn wir haben segelnd festgestellt: wir sind sehr europäisch. Europa ist tief in unserem Herzen und wir vergleichen andere Länder oft und gerne mit denen Europas. Kultur, Landschaft, eine fast grenzenlose Freiheit, Historie, leibliche Genüsse, der Wechsel der Jahreszeiten, Wälder, Strände, Flüsse, Seen und Meere …. es gibt für uns noch zu viel zu entdecken auf diesem Kontinent.

Warum 

weil wir gerne reisen, gerne unterwegs sind. Aber auch gerne längere Zeit an einem neuen, fremden Ort verweilen. Irgendwie fest mit Europa verwurzelt sind und doch das Gefühl haben, keine festen Wurzeln mehr zu haben. Nomaden, auf See und an Land. Mit Zielen, aber nie ganz festen. Flexibel sein und bleiben ist oberstes Ziel. Schönes sehen, klimatisch in der Komfortzone unterwegs sein. Nach unserem eigenen Zeitempfinden leben, uns treiben lassen. Und weil wir nicht mehr mit unserem Segelboot unterwegs sein können aber eine tiefe Sehnsucht haben, am Meer zu sein. Unser Haus steht leider nicht am Meer. Aber das rolling home bringt uns jederzeit dorthin. Das Delight-House wartet geduldig auf unsere Rückkehr. Zeitweise oder irgendwann auch für länger.

Wie lange


 Zeitpläne machen wir keine. Das haben wir vor einigen Jahren auf die harte Tour lernen müssen: Zeit ist endlich. Und Pläne werden von uns gemacht, von iwas auch immer aber gerne vereitelt. Und einen Strich durch die Zeitrechnung kann man nur allzuschnell gemacht bekommen. Daher gilt für uns weiterhin: so lange es geht, so lange wir fit sind und unfallfrei durch die Welt fahren können, so lange unsere Gesundheit und unser Geist mitspielt, so lange wir Lust dazu haben. Wir wollen kein Limit, wir setzen uns kein Limit. Das kommt von ganz allein, hoffentlich erst in vielen Jahren. 

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