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Erste Schritte

Roda de Bera – aller guten Dinge sind 3

Der Wind der Wind ….

….rüttelt nicht nur an Rosinante, bringt alles zum Klappern, was klappern kann. Auch an unseren Nerven zerrt er ein wenig. Kalt ist es, die Menschen tragen dicke Jacken, Mützen, Stirnbänder. Darüber kann auch der blitzblaue Himmel nicht hinweg täuschen. Wir sind nicht hoch motiviert, uns nach draussen zu bewegen. genauso wenig motiviert ist unsere Gasheizung. Kurzes anlaufen, dann blink-blink. Das orange-blinkende Licht im Schalter zeigt an: irgendwas stimmt nicht. Was, wissen nur die Heizungsgötter. 

Im Ort, am Yachthafen, ist Markt. Wollen wir da hin? Gemeinschaftliches Kopfschütteln, wir sind uns einig wie selten. Noch eine Nacht hier stehen bleiben? Auch da herrscht Einigkeit – wollen wir nicht. Wohin? Da wird es schon schwieriger, aber Einigkeit ist auch hier Trumpf, die Wahl fällt – wie könnte es anders sein – auf die Area 340 in Creixell. Wenn schon Wind, dann wenigstens richtig nah am Wasser.

Fast fluchtartig packen wir alles zusammen und fahren ab. Ein bisschen graut es mir vor der Fahrt, Rosinante ist bei Seitenwind schon sehr spuruntreu und verlangt feste Hände am Lenkrad und volle Konzentration. Wir wählen daher wenigstens den Kürzesten Weg, die Autobahn. Und positiv überraschenderweise haben wir hier eher Gegenwind. Sogar leichte Steigungen schnürt Rosinante wie ein Rennpferd im 5. Gang hoch ohne auch nur ein Quäntchen langsamer zu werden. Und nach anfänglichen Turbulenzen hält sie auch den Kurs ohne Muskelkater in meinen Armen zu verursachen. Letzte Blicke auf die imposante Bergkette oberhalb von Hospitalet de L’Infant. Schon schön anzusehen. 

Rechts von uns tobt sich das Meer aus. Die weissen Zipfel sind sogar von der Autobahn aus gut erkennbar. Den Weg zum Stellplatz kennen wir fast schon ohne Navi. Die Area 340 ist zumindest auf dem Strandareal gut gefüllt. Ein einziger Platz direkt an der Bahn ist noch frei. Aber Bahn, das können wir ab. So oft fährt sie hier ja auch nicht. Und nachts schon gar nicht. Vor gut einem Monat waren wir zum 1. Mal hier. Und fünf Wohnmobile kennen wir noch aus dieser Zeit. Die haben sich seitdem nicht hier weg bewegt. Geplant hatten alle nur einige Tage, geblieben sind sie 4-5 Wochen, kein Ende in Sicht. Und wir sind jetzt das 3. Mal hier. Wie Altafulla zieht uns auch dieser Ort irgendwie magisch an.

Ist es die Magie des Meeres, der Wellen? Unaufhörlich laufen die Wellen aufs Ufer, mal mehr, mal weniger hoch auf den Strand. Leichtfüssig galoppieren sie heran, verändern ihre Farbe von schwarzblau in jadegrün. Werden lichtdurchlässig und fast durchsichtig. Schmücken sich mit weissen Kämmen, die vom Wind zerfetzt werden und durch die Luft stieben. White Horses, die übers Meer preschen, sich balgen und fangen spielen. Sich mit Vehemenz auf den Sand werfen, eine Rolle drehen, alles verwirbelnd, Sand aufwirbelnd. Der Atem der Welt – hier ist er zu hören und zu sehen. Man kann darin aufgehen, sich darin verlieren, stundenlang zusehen/zuhören. Ich sitze im Sand, im Windschutz der Dünen und schaue aufs Wasser. Nie wird es langweilig. Ein paar Sequenzen lang sind die Wellen sanfter, niedriger. Dann sammeln sie Kraft für die nächsten, höheren, Einheiten. 

Hoog en droog – ich sitze weit genug weg und doch nah dran. Eintauchen möchte ich nicht, nur sitzen und zuschauen, dem Meer, den Wellen und dem Leben. 

Von meinem iPhone gesendet

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