Tropea bis Scalea

08.-10.03.2024 Tropea bis Scalea

Tropea – ein bekannter Name. Für uns in erster Linie interessant, weil es in der dortigen Marina eine gute Self-service Lavanderia geben soll. Geparkt wird direkt vorm Hafen, Wäsche kommt sauber und gut trocken aus den Maschinen. Etwas teurer als gewöhnlich, aber bei 14 KG Maschinen brauchen wir auch nur eine Ladung. Waschmittel und Softener sind inclusive, was will Frau mehr?

Die Wartezeit verbringen wir mit einem Spaziergang durch die sehr gepflegte Marina. Was hier wohl ein Liegeplatz kostet? Allein die Preise für das parken eines PKW auf dem Gelände sind schon nicht von schlechten Eltern. Die Website wird zu dem Punkt gerade überarbeitet und den Hafenmeister wollen wir jetzt auch nicht in seiner Mittagspause stören. Vom Hafen aus hat man schon einen guten Blick auf die Altstadt.

Anschliessend parken wir um, etwas näher an die Altstadt. Die thront – natürlich – auf einem kleinen Hügel und will über eine steile Treppe erobert werden. Wir zählen die Stufen nicht, aber der Weg ist nicht steinig, eher stufig.

In der Altstadt wird kräftig renoviert. Viele Gebäude sind verhüllt oder durch Gerüste kaum erkenntlich. Das nimmt natürlich etwas an Charme. Den dürfen dann die Sommerfrischler in voller Pracht wahrnehmen. Trotzdem kann man ahnen, wie es sich hier im Frühsommer/Sommer anfühlt und wie die Gassen und Plätze dann aussehen.

Tropea ist auch bekannt für seine Strände und für die roten Zwiebeln, die hier in der Region gedeihen.

Die Zwiebeln können wir dann aber erst in Pizzo kaufen, in einem kleinen Gemüseladen. In dem auch der Koch vom Ristorante schräg gegenüber einkauft und der mir galant den Vortritt lässt.

Pizzo ist die Stadt der Eisspezialität Tartufo, die hier ihren Ursprung haben soll. Jedenfalls gibt es in den zahlreichen Bars und Gelaterias gleich mehrere Variationen dieser Spezialität. Die wir natürlich auch verkosten. Eis geht ja immer, auch wenn ich ja mehr auf fruchtige Variationen stehe.

Am Ristorante Murat hängen Kunstwerke, die wahrscheinlich die Geschichte des Murat erzählen oder zumindest einen Bezug dazu haben. Denn gegenüber liegt das Castello Murat, in welchem der Schwager von Napoleon und König von Neapel, Jochaim Murat, einsass und wo er auch hingerichtet wurde. Damit endete dann seine Regentschaft. Pizzo hat jedenfalls ebenfalls viel Charme und einige versteckte Kunstwerke an Hauswänden oder auf Türen, die es zu entdecken gilt. Die Grotte mit den Steinfiguren haben wir leider versäumt.

rosinante wartet etwas oberhalb der Altstadt auf uns und hier hätte man auch gut übernachten können. Wir wollen jedoch noch ein Stück weiter und fahren noch zur Terme Caronte in der Nähe von Lamezia Terme.

Es riecht nach Schwefel und das Wasser rauscht als ein Wasserfall talwärts. Bademantelbekleidete Menschen stehen hier an ihren Autos oder gehen zum Wasserbecken. Direkt neben dem Wasserfall ist ein gemauertes grosses Becken, frei zugänglich für jedermann. Ein pfiffiger Anwohner hat eine kleine Bude gebaut, in der man sich sogar umziehen kann. Hält den Platz sauber und hätte dafür gerne eine Spende, die wir ihm gerne machen. Das Wasser hat ca. 39 Grad. Eine Wohltat, im kaum kniehohen Wasser zu sitzen und die Wärme zu spüren. Der Schwefelgeruch ist wahrnehmbar, aber erträglich. Auch danach riecht die Haut nicht schwefelig, sehr angenehm. Es ist Wochenende, was macht der Italiener am Wochenende? er fährt ans Meer. Und im Winter? Fährt er zur Terme. Gegen Abend verschwinden die PKW, dafür werden die Wohnmobile immer mehr, man parkt sogar in 2er Reihen.

Der Beifahrer wird langsam ungeduldig, er will Kilometer machen, Neapel näher kommen, die Amalfiküste angucken. Mit Scalea haben wir ungefähr die Hälfte der Strecke nach Salerno geschafft. Einkaufen im Sonntags sehr stark frequentierten Lidl (lag aber so günstig am Weg), dann haben wir relativ schnell den Area Sosta Camper von Zio Tom erreicht und dürfen uns einen Platz aussuchen. Nur nicht da, rechts von dem Wohnmobil mit dem Motorroller, die warten noch auf Freunde und halten den Platz natürlich frei.
Gar nicht so einfach, auf dem weitläufigen und gerade nicht stark besuchten Gelände ein Plätzchen auszugucken, wer die Wahl hat, hat die Qual.
Draussen vorm Platz rauscht die Brandung. Das Meer hat heute viele weisse Schaumkronen getragen, fetzt an den hier schwarz-kiesigen Strand. Von den premium Plätzen direkt am Strand hat man allerdings wenig Meerblick: hoch aufgeschobene Sandberge ragen hier auf. Schutz oder schon neues Material für die kommende Sommersaison, das noch auf seine Verteilung wartet?
Scalea ist ein beliebter Badeort, der an der Cedro Riviera liegt, ein buchtenreicher Abschnitt der Kalabrischen Küste, die an das Tyrrhenische Meer grenzt. Der Ort selbst soll pittoresk und typisch italienisch sein. Vielleicht können wir uns ja morgen noch zu einer Besichtigung aufraffen, heute ist mir jedenfalls nicht danach.
Neun Monate voller Sonnenstunden und mit angenehmen Tagestemperaturen, kristallklares Wasser und zahlreiche Wassersportmöglichkeiten ziehen jedes Jahr viele Urlauber hierher. Irgendwie haben wir grad die wenigen Tagen ohne Sonne erwischt, denn der Himmel zeigt sich weitgehend blau-grau.

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